Die lange Suche nach Glücklichsein

Wenn ich heute auf mein Leben zurückschaue, erkenne ich die Klammer, die mein ganzes Leben umfasst: der Alkohol. Ich musste aber erst einmal 59 Jahre alt werden, um das zu erkennen. Auf Alkohol verzichten, wollte ich nicht. Vielleicht hätte ich es gekonnt. Vielleicht. Aber zu Trinken gab mir immer so ein gutes Gefühl.

 

 

 

Christine ist 13, vielleicht 14, als sie mit dem Trinken anfängt. Immer dann, wenn ihre Mutter ihren Mittagsschlaf macht, geht sie in den Keller, dorthin, wo die Flaschen Wein lagern. Schluck um Schluck steigert sie ihren Pegel. Dann fühlt sie sich gut. Stark und selbstbewusst. Warum genau sie mit dem Trinken angefangen hat, kann sie gar nicht sagen. Es war einfach da. Und ab dann gehört es zu ihr. Ein Leben lang. Als alkoholabhängig hat sie sich nie gefühlt. Auch im Vergleich zu anderen, sagt sie sich immer: „Die sollen sich nicht so anstellen; das bisschen Alkohol.“ Schicksalsschläge über Schicksalsschläge hat sie überwunden. Nur der Alkohol bleibt. Bleibt ein ganzes Leben, bis sie mit 59 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Erst da ändert sich ihr Leben. (Name geändert)

 

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