Das schönste Geschenk

„Mein Gott, stell Dir einmal vor, dass das Dein Sohn wäre...“, dachte Liane, als sie den jungen Mann aufs Klo hievte. Da konnte sie noch nicht wissen, dass es ihren Sohn einmal noch viel schlimmer treffen wird.

 

Liane ist Heilerzieherin, liebt ihren Job und ihr Leben, so wie es gerade ist. Ihre zwei Söhne sind 28 und 31 und gehen ihre Wege. Aber der jüngere, Chris, macht Liane Sorgen. Mit 180 Kilo bei einer Körpergröße von 1,80 m ist er stark übergewichtig. Sein Wunsch ist es aber, wieder ein normal gewichtiges Leben zu führen. Deshalb trifft er die Entscheidung, sich einen Schlauchmagenoperieren zu lassen. Die Krankenkasse bewilligt und Ende April 2014 findet die Operation statt. Danach hat er Schmerzen. Starke Schmerzen, die nicht aufhören wollen. Auch Tage später nicht. Es geht ihm schlechter und schlechter. Die Entzündungswerte sind hoch. Er wird ins künstliche Koma versetzt. Erst, als noch Fieber hinzukommt, wird eine Kontrastmitteluntersuchung durchgeführt. Das Ergebnis ist eindeutig: die Magennaht  ist nicht richtig verschlossen. In einer weiteren Operation wird das Versäumnis nachgeholt und dabei ein Vacschwamm eingelegt, der die infektiösen Sekrete aufnehmen soll. Alle drei Tage muss dieser Schwamm ausgewechselt werden. Mehr als20-mal erfolgt dieser Eingriff, solange, bis die Entzündungswerte wieder im Normbereich sind. Chris wird langsam aus dem Koma geholt. Nach Wochen des Bangens um sein Leben, soll die Bauchnaht verschlossen werden. Beim Legen eines zentralen Venenkatheders wird die Lunge angestochen. Er muss reanimiert werden. 10 Minuten ist er ohne Sauerstoff und erleidet einen hypoxischen Hirnschaden. Das Martyrium geht weiter. Die Ärzte raten dazu, ihn sterben zu lassen. Aber Liane gibt die Hoffnung nicht auf. Chris ist ein Kämpfer. Er soll leben. Die kleinen Fortschritte, die er macht, machen Mut und Liane findet für jeden Tag drei Sterne. Denn das Leben hält trotzdem immer etwas Gutes bereit.

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