Meine Tochter begegnete mir oft wie weggetreten. Sie war dann einfach nicht mehr anwesend. Sprach man sie an, reagierte sie nicht und starrte nur vor sich hin. Wie ferngesteuert folgte sie den Stimmen, die sie hörte, und besonders gefährlich wurde es, wenn sie glaubte, die Befehle und Handlungsanweisungen umsetzen zu müssen. Eva wurde komischer und komischer.
Christine wird mit 17 schwanger. Sie entscheidet sich
für das Kind. Eva. Aber sehr schnell wird Eva ihr fremd. Es scheint, als hätte sie keinen Einfluss mehr auf ihre Tochter. Mit den Jahren wird Eva immer merkwürdiger. Sie begegnet einem oft wie
weggetreten, ist einfach nicht anwesend. Spricht man sie an, reagiert sie nicht. Irgendwann stellt Christine das erste Mal so etwas wie Wahnvorstellungen bei ihrer Tochter fest. „Mein Freund hat
an meinem Auto die Bremsen angesägt“, sagt sie zu ihrer Mutter. Da ist sie so um die 19/20. Die Merkwürdigkeiten häufen sich und Eva wird komischer und komischer. Sie hört Stimmen und meint,
diesen folgen zu müssen. Für Christine gibt es kein Augenverschließen mehr vor der Tatsache, dass ihre Tochter an Wahnvorstellungen leidet. Die Diagnose lautet: paranoide Schizophrenie. 40 Jahre
Umgang mit dieser psychischen Erkrankung lassen Christine diese Geschichte erzählen. Sie weist darauf hin, dass Menschen mit diesem Krankheitsbild die am stärksten stigmatisierte Patientengruppe
ist. Deshalb will sie aufklären und mit Vorurteilen aufräumen. Sie appelliert an alle, den Menschen dahinter zu sehen.
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